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Hypnose - Hokuspokus oder evidenzbasierte Therapie?


Hypnose galt lange als fragwürdige Technik, die mit Magie und Zauberei assoziiert wurde. Heute wird in diesem Feld viel geforscht und Schritt für Schritt das Potenzial der Hypnosetherapie entdeckt sowie in der medizinischen Praxis integriert. Wie Hypnose wirkt - und was bei Studien herausgefunden wurde, erfährst Du in diesem Artikel.



Kurze Zusammenfassung

- Hypnose beschreibt das Umgehen der kritischen Instanz bei selektiv erhöhtem Denken.


- Hypnose wird in Schweizer Spitälern zunehmend in die ganzheitliche Patientenversorgung integriert.


- Besonders aktiv während der Trance sind die Hirnregionen, die für die Sehfunktion, Bewegung und das Fühlen verantwortlich sind.


- Hypnose zeigte eine signifikante positive Wirkung in Bezug auf emotionalen Stress, Schmerzintensität und -unannehmlichkeit, Medikamentenverbrauch, physiologische Parameter, Genesung und Eingriffsdauer.



Inhalt

- Was Hypnose nicht ist

- Was geschieht unter Hypnose?

- Hypnosetherapie im Gesundheitswesen

- Hokuspokus oder evidenzbasiert?

- Wissenswertes aus wissenschaftlichen Untersuchungen



Was Hypnose nicht ist


Beim Begriff Hypnose haben einige Menschen einen Beiklang von Magie und Zauberei im Kopf oder sie denken an spektakuläre Vorführungen, in denen Menschen in tiefer Trance willenlos Dinge tun. Im Fernsehen sieht man Menschen, die sich wie ein Huhn auf der Bühne aufführen oder vom Stand auf den Boden stürzen.


Was viele nicht verstehen - die Showhypnose hat mit einer seriösen therapeutischen Hypnose nicht viel am Hut.


Einfach gesagt, ist Hypnose lediglich eine geistige sowie körperliche Entspannung.

Hypnose beschreibt das Umgehen der kritischen Instanz bei selektiv „nur eine bestimmte Auswahl treffend“ erhöhtem Denken. Da das kritische Denken vermindert aktiv ist, hinterfragt sich der Hypnotisand kritisch weniger. Der Wille des Menschen bleibt jedoch immer noch vorhanden, sodass Du unter Hypnose nichts tust, was Du nicht bereit bist zu tun.



Es gibt Dinge, die Du weisst, ohne zu wissen, dass Du sie weisst.

- Milton Erickson



Was geschieht unter Hypnose?


In der hypnotischen Trance befindet man sich in einem veränderten Bewusstseinszustand, in dem sich gleichzeitig die Wahrnehmung verändert. Das was im Menschen oder um den Menschenherum geschieht, wird anders als gewöhnlich wahrgenommen. Die Aufmerksamkeit wird intensiv auf etwas gerichtet und die periphere Wachsamkeit nimmt ab. Wie abends vor dem Fernseher, wenn wir von einem Film gefesselt sind und uns von dem, was um uns geschieht entfernen.



Hypnosetherapie im Gesundheitswesen


Die Einsatzmöglichkeiten von Hypnose in der Gesundheitsversorgung sind vielfältig. Hypnose wird in Schweizer Spitälern zunehmend in die ganzheitliche Patientenversorgung integriert. Im Genfer Universitätsspital läuft seit einigen Jahren das Projekt «klinische Hypnose». Dort gibt es wöchentlich Schulungen für das Pflegepersonal und die Ärzteschaft.


Nicht nur im Genfer Universitätsspital, sondern auch die Fernsehsendung «Puls» vom Schweizer Radio und Fernsehen beschäftigt sich mit gesundheitsbezogenen Themen und hat am 17.09.2018 eine Folge mit dem Thema: Hypnose in der Medizin: Die immense Kraft unserer Imagination ausgestrahlt.





Das Ziel ist es, den Patienten/in dabei zu unterstützen seine Wahrnehmung zu verändern, damit er/sie die aktuelle Herausforderung anders erlebt.



In der hypnotischen Trance hast Du die Möglichkeit, Ressourcen Deiner Innenwelt zu aktivieren, sodass sie Dich in der Aussenwelt unterstützen.

- Kim Alexandra Eberle



Hokuspokus oder evidenzbasiert?


Nicht nur das EEG (Die Elektroenzephalographie misst die elektrische Aktivität des Gehirns) kann die Wirkung bzw. Veränderungen im Gehirn während dem Zustand der hypnotischen Trance aufzeigen, sondern auch mehrere Studien.

Verschiedene Untersuchungen haben ergeben: Besonders aktiv während der Trance sind die Hirnregionen, die für die Sehfunktion, Bewegung und das Fühlen verantwortlich sind. Diese Gehirnareale sind in der hypnotischen Trance so aktiv, als ob der Mensch diese innere Erfahrung auch tatsächlich in der physischen Realität erleben würde.


Die Gehirnregionen für kritisches Denken, Logik und Entscheidungen treffen, sind hingegen inaktiver, sodass der Hipnotisand empfindlicher für Suggestionen (Beeinflussung durch Sprache) wird.


Hypnose und Schmerz


Dr. Faymonville aus der Universitätsklinik Lüttich in Belgien untersucht den Zustand der Hypnose seit 25 Jahren und hat bereits bei 9’000 Operationen unter Hypnose mitgewirkt. Ihre Untersuchungen zeigen, dass unser Gehirn unter Hypnose anders auf Schmerz reagiert. Schmerz ist ein unangenehmes Sinnes- und Gefühlserlebnis, das mit einer tatsächlichen oder drohenden Gewebeschädigung verknüpft ist.


In einer Untersuchung verbanden die Forscher die Finger von Versuchspersonen mit einem Kabel, das Schmerzimpulse aussendete und fragten sie, wie stark sie den Schmerz empfanden.


Im normalen Wachzustand gaben die Probanden an, den Schmerz mittelmässig bis stark zu spüren. Unter hypnotischer Trance hingegen, wurde der Schmerz nur noch als sehr leicht wahrgenommen.


Auch im Hirnscan konnte man feststellen, dass die Schmerzimpulse zwar gleich stark im Gehirn ankamen, jedoch völlig unterschiedlich interpretiert wurden.


Hypnose beeinflusst die Interpretation von Schmerz, also die Schmerzwahrnehmung.

Heute hat die Hypnose insbesondere dort einen grossen Stellenwert, wo die üblichen Analgetika keine Wirkung erzielen oder aus medizinischen Gründen (z.B. während der Schwangerschaft) nicht angewandt werden können. Hypnose kann sowohl bei akuten (z.B. Zahnschmerzen, Einlegen eines Venenverweilkatheters) als auch bei chronischen Schmerzen (z.B. Kopf- und Rückenschmerzen) eingesetzt werden.



Wissenswertes aus wissenschaftlichen Untersuchungen


Eine Studie in der Abteilung für schwere Verbrennungen des Universitätsspitals Lausanne (CHUV) ergab, dass Hypnose den Bedarf an Schmerzmitteln reduzierte, den Aufenthalt auf der Intensivstation verkürzte und die Wundheilung verbesserte. Das wäre in etwa eine Einsparung von 19`000 Franken pro Patient/In. Hypnose kann also Kosten senken (SBK, 2022).


In einer randomisierten kontrollierten Studie (RCT, Fusco et al., 2020) untersuchte man Hypnose während dem Einlegen einer Venenverweilkanüle. Bei der Versuchsgruppe unter Hypnose zeigte sich eine signifikatne Schmerzreduktion, eine Steigerung des Wohlbefindens und eine Schmerzreduktion.


In einer weiteren RCT (Chen et al., 2018) untersuchte man die Wirkung von Hypnose bei der Schmerzbehandlung während einer Kataraktoperation. Bei der Versuchsgruppe zeigte sich eine signifikante Schmerzlinderung während Kataraktoperation. Dazu wurde die Angst signifikant reduziert und die Kooperation signifikant erhöht.


In einer Review und Metaanalyse (Tefikow et al., 2013) untersuchte man die Wirksamkeit von Hypnose bei Erwachsenen, die sich chirurgischen oder medizinischen Eingriffen unterziehen. Durch eine umfassende Literaturrecherche wurden N=34 geeignete randomisierte kontrollierte Studien (RCTs) eingeschlossen, die insgesamt 2597 Patienten umfassten. Hypnose zeigte eine signifikante positive Wirkung in Bezug auf emotionalen Stress, Schmerzintensität und -unannehmlichkeit, Medikamentenverbrauch, physiologische Parameter, Genesung und Eingriffsdauer.


Fazit


Medizinische Hypnose ist kein Hokuspokus, sondern eine wirksame pflegerische Intervention. Nicht nur Patienten und Patientinnen können von der Schmerzlinderung, kürzeren Rekonvaleszenz, reduzierten Angst und Steigerung von Wohlbefinden profitieren, auch die Gesundheitsinstitutionen reduzieren die Aufenthaltsdauer von Patienten/Innen, den Medikamentenverbaruch und können damit Geld einsparen.


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Literaturverzeichnis:

  • Fusco, N., Bernard, F., Roelants, F., Watremez, C., Musellec, H., Laviolle, B., Beloeil, H., Ahmin, M., Barthes, S., Boulon, N., Branchu, P., Copin-Eliat, C., Delahaye-Larralde, S., Fillatre, P., Donal, C., Hugot, P., Gauvrit, C., Guillou, N., Leroyer, I., … Yven, T. (2020). Hypnosis and communication reduce pain and anxiety in peripheral intravenous cannulation: Effect of Language and Confusion on Pain During Peripheral Intravenous Catheterization (KTHYPE), a multicentre randomised trial. British Journal of Anaesthesia, 124(3), 292–298. https://doi.org/10.1016/j.bja.2019.11.020

  • Chen, X., Yuan, R., Chen, X., Sun, M., Lin, S., Ye, J. & Chen, C. (2018). Hypnosis intervention for the management of pain perception during cataract surgery.Journal of Pain Research,Volume 11, 1921–1926. https://doi.org/10.2147/JPR.S174490

  • Tefikow, S., Barth, J., Maichrowitz, S., Beelmann, A., Strauss, B. & Rosendahl, J. (2013). Efficacy of hypnosis in adults undergoing surgery or medical procedures: A meta-analysis of randomized controlled trials

  • Häuser W, Hagl M, Schmierer A, Hansen E: The efficacy, safety and applicationsofmedicalhypnosis—a systematic review of meta-analyses. DtschArzteblInt 2016; 113: 289–96. DOI: 10.3238/arztebl.2016.0289. https://www.aerzteblatt.de/pdf.asp?id=177656

  • SBK. Schweizer Berufsverband der Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner. Krankenpflege 03/2022. Hypnose in der Pflege: Der Nutzen der Trance.



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